Ich liebe Thymian – Der Geruch, wenn ich so einen Zweig in meinen Händen reibe – wie Urlaub in Griechenland. Einfach wunderbar. Und es sieht so schön aus als Dekoration zum Essen und schmeckt köstlich zu Fleisch und macht es zudem gleich bekömmlicher.

Aber all das kann nicht mithalten mit der Tatsache, dass es einfach eine geniale Heilpflanze ist. Der Volksmund sagt nicht umsonst: „Der nächste Schnupfen kommt bestimmt, doch nicht zu dem, der Thymian nimmt“. Wobei der Schnupfen eigentlich nicht der ist, der durch Thymian bekämpft wird – eher Husten und Co. Mit einem Löffel Honig als Tee, als Erkältungsbad – für mich bei diesen Beschwerden immer die Nummer 1.

Nicht gewusst habe ich, dass es auch gegen Mundgeruch hilft, obwohl ich mir das eigentlich hätte denken können, aber zum Gurgeln habe ich es noch nie benutzt. Du? Dabei muss man nur aufpassen, dass man es nicht dauerhaft anwendet, sonst kann es unter Umständen zu einer Beeinflussung der Schilddrüsenfunktion kommen. Aber die Vermeidung der Daueranwendung gilt ja bei fast allen Kräutern. Ich finde, da sagt auch der Körper dann einfach immer irgendwann: Jetzt reicht es mal wieder. Darauf sollte man unbedingt hören.

Wenn man geschichtlich kramt, findet man Thymian schon bei den alten Ägyptern. Sie haben es doch doch tatsächlich beim Mumifizieren benutzt, weil es so antiseptisch wirkt. Und die Griechen und Römer setzten es als Opferbeigaben ein oder räucherten sich ein, um Kraft zu erhalten. Römische Legionäre nahmen vor der Schlacht gern ein Thymianbad. Macht Sinn, denn im Wort Thymian, das aus dem Griechischen kommt, steckt auch das Wort Thymos = Mut. Stärke, Tapferkeit.

Die alten Germanen nutzten Thymian in Kissen für schwangere Frauen, dies sollte die Geburt erleichtern. Auch die katholische Kirche verbreitete es zu diesem Zweck unter dem Namen Marienkraut.

Fakt ist, es wirkt als Mittel gegen Atemwegsentzündungen, Bronchitis oder Keuchhusten, Magenschleimhautentzündungen und Mundgeruch. Das hat die Kommission E (Sachverständigenkomission als beratende Funktion bei dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) und die ESCOP (ähnlich auf europäischer Ebene =European Scientific Cooperative on Phytotherapy) so benannt.

Wenn man Thymian sammeln und trocknen möchte, so sind nur die Blätter nutzbar. Die sollte man im Frühsommer einsammeln, bevor die Pflanze erblüht. Man kann sie natürlich wunderbar als Sträuße binden und über Kopf trocknen lassen.

Dann gibt es tausend Anwendungsmöglichkeit, z.B. als Tee (einfach ein paar Blätter mit heißem Wasser übergießen und ziehen lassen oder alternativ nach 20 Minuten dem Badewasser hinzufügen und die Dämpfe inhalieren.

Es ist auch ein Tonikum für unreine Haut. Zusammen mit je einem Teelöffel Rosmarin und Beinwellwurzel und einem Esslöffel Weidenrinde alles in 200 ml Alkohol geben (mindestens 45%) und das ganze zehn Tage ziehen lassen. Danach filtert man die Essenz und reibt sich 2x am Tag an den betroffenen Stellen ein.

Auch bei Menstruationsbeschwerden hilft Thymian. Dazu am besten eine Teemischung ansetzen, die gleiche Teile Thymian, Kamille und Quendel enthält. Das löst vor allem die unangenehmen Krämpfe. Da in ihm auch östrogenartige Wirkstoffe enthalten sind, hilft es auch in den Wechseljahren.

Thymian ist echt ein Allrounder und galt im Mittelalter deshalb auch als Hexenkraut. Lass uns doch heute gleich mal ein Tässchen aufbrühen. Was meinst du?

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