„Indisches Safran“, Gelbwurz, Gelber Ingwer Alle diese Begriffe sind Namen für Kurkuma. Die Pflanze, die von außen wie Ingwer aussieht, aber innen eine goldgelbe Farbe hat, ist für ihren würzigen Geschmack und ihre gesundheitlichen Vorteile bekannt. Doch ist Kurkuma wirklich gesund und das „Superfood“ für das wir sie halten?
Woher kommt Kurkuma?
Kurkuma gehört zu den Ingwergewächsen und fühlt sich vor allem im tropischen Klima wohl. Angebaut wird Kurkuma heute vor allem in Indien, fast 80% des weltweiten Kurkumaertrags kommt von dort. Die ingwerartigen Rhizome (also Triebe), die später geerntet werden, entwickeln sich unter der Erde als Wurzelstock. Zur Ernte wird die Pflanze ausgebuddelt und die Triebe abgeschnitten. Anschließend schält man die Kurkuma-Rhizome grob und verwendet sie entweder frisch (das wird viel in Südostasien gemacht) oder trocknet sie und mahlt sie zu dem gelben Pulver, das wir in Deutschland kennen.
Kurkuma wird schon seit mehreren tausend Jahren eingesetzt. Sowohl in der Ayurveda-Kultur als auch in der traditionellen chinesischen Medizin spielt Kurkuma wegen seiner reinigenden Wirkung eine große Rolle. Auch in religiösen Zeremonien setzte man das Gewürz ein. Vermutlich im 14. Jhdt. brachte Marco Polo es dann über die Seidenstraße nach Europa mit, wo es eine preiswertere Alternative zum teuren Safran wurde.
Beim Kochen eher nicht so beliebt
In der Küche wird Kurkuma wegen ihrem leicht herben Geschmack selten einzeln eingesetzt. Stattdessen ist sie oft Bestandteil von Curry oder Gewürzmischungen aus dem asiatischen und arabischen Raum, da sie unterschiedliche Gewürze geschmacklich gut verbindet. Fleisch-, Fisch-, Gemüse- und Currygerichte lassen sich allesamt mit Kurkuma verfeinern. Außerdem nutzt man die leuchtend gelbe Farbe um u.a. Reis, Couscous und Nudeln einzufärben.
Der Gesundheits-Alleskönner?
Der Kurkumawurzel werden neben ihrem besonderen Geschmack oft auch viele gesundheitliche Vorteile nachgesagt. Sie soll bei Arthrose, Alzheimer und sogar gegen Krebs helfen und gut für Stoffwechsel und Immunsystem sein. Grund dafür ist der Inhaltsstoff Curcumin, der der Pflanze auch ihre außergewöhnliche Farbe verleiht. Wissenschaftlich nachweisen lassen sich die meisten dieser „Wunderfunktionen“ tatsächlich nicht, da sich das Verhalten von Curcumin bei Labortests und Tierversuchen nicht einfach so auf den Menschen übertragen lässt. Wogegen Kurkuma aber bewiesenermaßen helfen kann, sind Magen-Darm-Beschwerden. Deswegen wird das Gewürz auch im Ayurveda v.a. bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Entzündungen im Darmbereich erfolgreich eingesetzt.
Tatsächlich ist nur sehr wenig des Farbstoffs Curcumin in Kurkuma enthalten und er ist zudem kaum wasserlöslich. Das sorgt dafür, dass Kurkuma eine schlechte Bioverfügbarkeit hat, also nur schwer über den Darm in den Blutkreislauf aufgenommen wird. Kurkuma im Essen hat also eigentlich so gut wie keine Auswirkung auf die Gesundheit. Öl oder Fett und Pfeffer hingegen können zur besseren Aufnahme beitragen (manche Kurkuma-Präparate werben mit diesem Verfahren!). Dennoch sollte man bei der Dosierung von Kurkuma (v.a. wenn man sie in Form von Kapseln zu sich nimmt) vorsichtig sein. Eine Maximalmenge von 2mg pro kg Körpergewicht am Tag wird empfohlen. Vorsicht ist auch geboten, wenn zusätzlich zu einem Kurkuma-Präparat auch Medikamente gegen Lebererkrankungen genommen werden oder eine Chemotherapie durchgeführt wird.
Die goldene Milch
Falls du nun auf den Geschmack gekommen bist, habe ich dir hier noch ein Rezept für „Goldene Milch“ verlinkt. Dieses Getränk aus der ayurvedischen Heilkunde soll antibakteriell und antioxidativ wirken und das Immunsystem stärken. Auch als Kaffee-Alternative am Morgen kann sie sich sehen lassen. Das Kokosöl und der schwarze Pfeffer im Rezept sorgen für eine bessere Aufnahme im Darm. Und wenn du noch mehr zu verschiedenen Superfoods erfahren möchtest, findest du hier einen Artikel auf meinem Blog zu diesem Thema.