Weisheitsgeschichten
Weisheitsgeschichten sind für mich immer einer der schönsten Abschlüsse einer Yoga- oder Yodanco-Stunde. Ich kann gar nicht genug davon bekommen und suche immer wieder neue. Ich finde, Weisheitsgeschichten haben etwas so Überraschendes und Inspirierendes. Sie laden zum Nachdenken ein, aber auf einer Ebene, die gleich das Herz berührt. Solche Geschichten haben in meinen Augen sehr viel mehr Kraft als manches Gespräch.
Anbei eine Auswahl an Geschichten.
Eines Tages entschieden die Frösche, einen Wettlauf zu veranstalten, Um es besonders schwierig zu machen, legten sie als Ziel fest, auf den höchsten Punkt eines großen Turms zu gelangen. Am Tag des Wettlaufs versammelten sich viele andere Frösche, um zuzusehen.
Nun war es so, dass keiner der zuschauenden Frösche wirklich glaubte, dass auch nur eine einziger der Wettläufer tatsächlich das Ziel erreichen könnte. Statt sie anzufeuern, riefen sie also: „Oje, die Armen! Sie werden nie ankommen! oder „Das ist einfach unmöglich!“ oder „Das schafft ihr nie!“
Und wirklich schien es, als sollte das Publikum Recht behalten, denn nach und nach gaben immer mehr Frösche auf. Das Publikum schrie weiter: „Oje, die Armen! Sie werden es nicht schaffen!“
Und wirklich gaben bald alle Frösche auf – alle, bis auf einen einzigen, der unverdrossen den steilen Turm hinaufkletterte und als Einziger das Ziel erreichte.
Die Zuschauerfrösche waren vollkommen verdattert, und alle wollten von ihm wissen, wie er es geschafft hätte, den Wettlauf zu gewinnen. Und da merkten sie erst, dass dieser Frosch taub war!
Autor unbekannt
Zwei reisende Engel machten Halt, um die Nacht im Hause einer wohlhabenden Familie zu verbringen. Die Familie war unhöflich und verweigerte den Engeln im Gästezimmer des Haupthauses auszuruhen.
Anstelle dessen, bekamen sie einen kleinen Platz im kalten Keller. Als sie sich auf dem harten Boden ausstreckten, sah der ältere Engel ein Loch in der Wand und reparierte es. Als der jüngere Engel fragte, warum, antwortete der ältere Engel: „Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen.“
In der nächsten Nacht rasteten die beiden im Haus eines sehr armen, aber gastfreundlichen Bauern und seiner Frau. Nachdem sie das wenige Essen, das sie hatten, mit ihnen geteilt hatten, ließen sie die Engel in ihrem Bett schlafen, wo sie gut schliefen. Als die Sonne am nächsten Tag den Himmel erklomm, fanden die Engel den Bauern und seine Frau in Tränen. Ihre einzige Kuh, deren Milch ihr einziges Einkommen gewesen war, lag tot auf dem Feld. Der jüngere Engel wurde wütend und fragte den älteren Engel, wie er das habe geschehen lassen können?
„Der erste Mann hatte alles, trotzdem halfst du ihm“, meinte er anklagend. „Die zweite Familie hatte wenig, und du ließt die Kuh sterben.“ „Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen“, sagte der ältere Engel. „Als wir im kalten Keller des Haupthauses ruhten, bemerkte ich, dass Gold in diesem Loch in der Wand steckte. Weil der Eigentümer so von Gier besessen war und sein glückliches Schicksal nicht teilen wollte, versiegelte ich die Wand, sodass er es nicht finden konnte. Als wir dann in der letzten Nacht im Bett des Bauern schliefen, kam der Engel des Todes, um seine Frau zu holen. Ich gab ihm die Kuh anstatt dessen. Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen.“
Manchmal ist das genau das, was passiert, wenn die Dinge sich nicht als das entpuppen, was sie sollten. Wenn du Vertrauen hast, musst du dich bloß darauf verlassen, dass jedes Ergebnis zu deinem Vorteil ist. Du magst es nicht bemerken, bevor ein bisschen Zeit vergangen ist…
Autor unbekannt
Gefunden unter:
https://nur-positive-nachrichten.de/inspirierende-geschichten/zwei-engel-reisen-kurzgeschichte
Vor langer Zeit gab es einmal eine schöne kleine Insel. Hier lebten alle Gefühle, Eigenschaften und Qualitäten der Menschen einträchtig zusammen: Der Humor und die gute Laune, der Stolz und der Reichtum, die Traurigkeit und die Einsamkeit, das Glück und die Intuition, das Wissen und all die vielen anderen Gefühle, Eigenschaften und Qualitäten, die einen Menschen ebenso ausmachen. Natürlich war auch die Liebe dort zu Hause.
Eines Tages machte ganz überraschend die Nachricht die Runde, dass die Insel vom Untergang bedroht sei und schon in kurzer Zeit im Ozean versinken würde. Also machten alle ihre Schiffe seeklar, um die Insel zu verlassen. Nur die Liebe, deren Schiff gerade nicht seetauglich war, wollte bis zum letzten Augenblick warten. Sie hing sehr an der Insel.
Als das Eiland schon am Sinken war, bat die Liebe die anderen um Hilfe.
Der Reichtum schickte sich gerade an, auf einem sehr luxuriösen Schiff in See zu stechen, da fragte ihn die Liebe: „Reichtum, kannst du mich mitnehmen?“
„Nein, das geht nicht. Auf meinem Schiff habe ich sehr viel Gold, Silber und Edelsteine. Da ist kein Platz mehr für dich.“
Also fragte die Liebe den Stolz, der auf einem großen und schön gestalteten Schiff vorbeikam. „Stolz, bitte, kannst du mich mitnehmen?“
„Liebe, ich kann dich nicht mitnehmen“, antwortete der Stolz, „hier ist alles perfekt und du könntest mein schönes Schiff beschädigen.“
Als nächstes fragte die Liebe die Traurigkeit: „Traurigkeit, bitte nimm du mich mit.“
„Oh Liebe“, entgegnete die Traurigkeit, „ich bin so traurig, dass ich allein bleiben muss.“
Als die gute Laune losfuhr, war sie so zufrieden und ausgelassen, dass sie nicht einmal hörte, dass die Liebe sie rief.
Plötzlich aber rief eine Stimme: „Komm Liebe, du kannst mit mir mitfahren.“
Die Liebe war so dankbar und so glücklich, dass sie völlig vergaß, ihren Retter nach seinem Namen zu fragen.
Später fragte die Liebe das Wissen: „Wissen, kannst du mir vielleicht sagen, wer es war, der mir geholfen hat?“
„Ja sicher“, antwortete das Wissen, „das war die Zeit.“
„Die Zeit?“ fragte die Liebe erstaunt, „Warum hat mir denn ausgerechnet die Zeit geholfen?“
Und das Wissen antwortete: „Weil nur die Zeit versteht, wie wichtig die Liebe im Leben ist.“
Verfasser/in unbekannt
Gefunden unter: www.engelbrecht-media.de/s_die_insel_der_gefuehle.html
„Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte,
im Nächsten Leben würde ich versuchen, mehr Fehler zu machen.
Ich würde nicht so perfekt sein wollen,
ich würde mich mehr Entspannen.
Ich wäre ein bisschen verrückter, als ich es gewesen bin,
ich würde viel weniger Dinge so ernst nehmen.
Ich würde nicht so gesund leben.
Ich würde mehr riskieren,
würde mehr reisen,
Sonnenuntergänge betrachten,
mehr Bergsteigen,
mehr in Flüssen schwimmen.
Ich war einer dieser klugen Menschen,
die jede Minute ihres Lebens fruchtbar verbrachten;
freilich hatte ich auch Momente der Freude,
aber wenn ich noch einmal anfangen könnte,
würde ich versuchen, nur mehr gute Augenblicke zu haben.
Falls du es noch nicht weißt,
aus diesen besteht nämlich das Leben;
nur aus Augenblicken;
vergiss nicht den jetzigen.
Wenn ich noch einmal leben könnte,
würde ich von Frühlingsbeginn an
bis in den Spätherbst hinein barfuß gehen.
Und ich würde mehr mit Kindern spielen,
wenn ich das Leben noch vor mir hätte.
Aber sehen Sie … ich bin 85 Jahre alt
Und weiß, dass ich bald sterben werde.“
Dieses Gedicht, welches das Wesentliche in wenigen Worten zusammengefasst, wird irrtümlich dem argentinischen Dichter Jorge Luis Borges zugeschrieben wird. Die wahre Quelle ist nicht bekannt.
Gefunden unter: www.orbit9.de/wissen/noch-einmal-leben
Nachdem wir 1983 Land für unser Kloster gekauft hatten, waren wir völlig pleite und steckten bis zum Hals in Schulden. Auf dem Grundstück selbst stand kein einziges Haus, nicht einmal ein Schuppen. In jenen ersten Wochen schliefen wir auf alten Türen, die wir billig auf dem Schuttabladeplatz erstanden hatten.
Mit untergelegten Backsteinen wurden diese Türen zu Betten, wobei wir als Mönche eines Waldklosters natürlich auf Matratzen verzichteten.
Der Abt schlief auf der Tür, die am besten erhalten war und über eine angenehm glatte Oberfläche verfügte. Meine hingegen war geriffelt und wies überdies noch ein beachtliches Loch in der Mitte auf, nämlich an jener Stelle, wo einst der Türknauf gesessen hatte. Ich war zwar froh, dass der Knauf überhaupt entfernt worden war, aber nun befand sich mitten auf meiner Schlafunterlage ein Loch. Ich machte Witze darüber, dass ich nicht einmal mehr zum Austreten würde aufstehen müssen, aber zum Lachen war mir eigentlich nicht zumute, denn kalter Wind pfiff nachts durch dieses Loch. In jener Zeit schlief ich sehr schlecht.
Wir waren arme Mönche, aber wir brauchten ein Dach über dem Kopf. Bauarbeiter konnten wir uns nicht leisten – schon die Kosten für das Material waren ja kaum aufzubringen! Also musste ich das Bauen von Grund auf erlernen: wie man ein Fundament legt, betoniert, mauert, ein Dach zimmert und sanitäre Einrichtungen einbaut, eben alles, was zum Bau gehört.
Mein bürgerliches Leben als Physiker und Lehrer hatte mich nicht darauf vorbereitet, mit den Händen zu arbeiten. Doch im Verlauf einiger weniger Jahre wurde ich zu einem recht geschickten Bauarbeiter und nannte mein Team schon bald BBC (Buddhistische Bau Company). Der Anfang war allerdings außerordentlich mühsam.
Dem Außenstehenden mag Maurerarbeit leicht erscheinen: Man pappt etwas Mörtel auf den Stein, setzt ihn an seine Stelle und klopft ihn ein bisschen fest. Wenn ich aber leicht auf eine Ecke schlug, um eine ebene Oberfläche zu erhalten, stieg eine andere Ecke nach oben. Kaum hatte ich diese auch festgeklopft, tanzte auf einmal der ganze Stein aus der Reihe. Behutsam brachte ich in ihn also wieder in die richtige Position, um gleich danach festzustellen, dass die erste Ecke schon wieder hochragte. Es war zum Verzweifeln. Wenn Sie mir nicht glauben, versuchen Sie’s doch selbst einmal!
Als Mönch verfügte ich über so viel Geduld und Zeit, wie ich brauchte. Ich gab mir also große Mühe, jeden Backstein perfekt einzupassen, ganz gleich, wie viel Zeit ich dafür benötigte. Und irgendwann war die erste Backsteinmauer meines Lebens fertig gestellt. Voller Stolz trat ich einen Schritt zurück, um mein Werk zu begutachten. Erst da fiel mir auf – das durfte doch nicht wahr sein! -, dass zwei Backsteine das Regelmaß störten. Alle anderen Steine waren ordentlich zusammengesetzt worden, aber diese zwei saßen ganz schief in der Mauer. Ein grauenvoller Anblick! Zwei Steine hatten mir die ganze Mauer versaut. Der Zementmörtel war inzwischen fest geworden. Also konnte ich diese Steine nicht einfach herausziehen und ersetzen. Ich ging zu meinem Abt und fragte, ob ich die Mauer niederreißen oder in die Luft jagen und neu anfangen dürfte. »Nein«, erwiderte der Abt, »die Mauer bleibt so stehen, wie sie ist.« Als ich die ersten Besucher durch unser neues Kloster führte, vermied ich es stets, mit ihnen an dieser Mauer vorbeizugehen. Ich hasste den Gedanken, dass jemand dieses Stümperwerk sehen könnte. Etwa drei oder vier Monate später wanderte ich mit einem Gast über unser Terrain. Plötzlich fiel sein Blick auf meine Schandmauer.
»Das ist aber eine schöne Mauer«, bemerkte er wie nebenbei.
»Sir«, erwiderte ich überrascht, »haben Sie etwa Ihre Brille im Auto vergessen? Oder einen Sehfehler? Fallen Ihnen denn die zwei schief eingesetzten Backsteine nicht auf, die die ganze Mauer verschandeln?«
Seine nächsten Worte veränderten meine Einstellung zur Mauer, zu mir selbst und zu vielen Aspekten des Lebens.
»Ja«, sagte er. »Ich sehe die beiden mangelhaft ausgerichteten Backsteine. Aber ich sehe auch 998 gut eingesetzte Steine.«
Ich war überwältigt. Zum ersten Mal seit drei Monaten sah ich neben den beiden mangelhaften Steinen auch andere Backsteine. Oberhalb und unterhalb der schiefen Steine, zu ihrer Linken und zu ihrer Rechten befanden sich perfekte Steine, ganz gerade eingesetzt. Ihre Zahl überwog die der schlechten Steine bei weitem.
Bis dahin hatte ich mich ausschließlich auf meine beiden Fehler konzentriert und war allem anderen gegenüber blind gewesen. Deshalb konnte ich den Anblick der Mauer nicht ertragen und wollte ihn anderen Menschen auch nicht zumuten. Deshalb hatte ich das Werk vernichten wollen. Doch als ich jetzt die ordentlichen Backsteine betrachtete, schien die Mauer überhaupt nicht mehr grauenvoll auszusehen. Der Besucher hatte schon Recht: Es war wirklich eine sehr schöne Mauer. Jetzt, zwanzig Jahre später, steht sie immer noch, und inzwischen habe ich längst vergessen, an welcher Stelle die mangelhaften Backsteine stecken. Ich kann sie mittlerweile tatsächlich nicht mehr sehen.
Viele Menschen beenden eine Beziehung oder reichen die Scheidung ein, weil sie bei ihrem Partner nichts anderes mehr sehen als »zwei mangelhafte Steine«. Viele leiden an Depressionen, und manche hegen sogar Selbstmordgedanken, weil sie nichts anderes als »zwei mangelhafte Steine« in sich erkennen können. In Wahrheit gibt es jede Menge guter Steine, perfekter Steine – oberhalb und unterhalb unserer Fehler, zu ihrer Linken und zu ihrer Rechten – aber manchmal können wir sie einfach nicht sehen. Stattdessen konzentriert sich unser Blick ausschließlich auf die Fehler. Wir schauen nur auf den Makel und überlegen, wie wir ihn entfernen können. Und leider vernichten wir auf diese Weise so manche »schöne Mauen«.
Jeder von uns hat zwei mangelhafte Steine, aber die perfekten Steine sind so viel zahlreicher. Haben wir dies erst einmal erkannt, sieht die Welt schon viel besser aus. Wir können dann nicht nur mit uns selbst und unseren Fehlern in Frieden leben, sondern auch das Zusammensein mit einem Partner genießen. Das ist eine schlechte Nachricht für Scheidungsanwälte, aber eine gute für Sie!
Ich erzähle diese Anekdote oft. Irgendwann einmal sprach mich ein Baumeister darauf an und verriet mir ein Berufsgeheimnis.
»Wir machen bei der Arbeit immer wieder mal Fehler«, sagte er, »aber unseren Kunden erklären wir, dass es sich dabei um >eine besondere Eigenheit< handelt, wodurch sich dieses Haus von den anderen in der Nachbarschaft unterscheidet. Und dafür berechnen wir dann ein paar tausend Dollar extra!«
Manche »besondere Eigenheit« an Ihrem Haus galt wahrscheinlich auch ursprünglich als Fehler. Doch was Sie in sich selbst, an Ihrem Partner oder überhaupt am Dasein als Makel betrachtet haben, kann sich zu einer »besonderen Eigenheit« wandeln, die Ihr Leben bereichert. Sie sollten nur endlich aufhören, sich ausschließlich auf die negativen Aspekte zu konzentrieren.
Gefunden im Buch: „Die Kuh, die weinte – Buddhistische Geschichten zum glücklich sein“ von Ajahn Brahm
Eine Schulklasse wurde gebeten zu notieren, welches für sie die Sieben Weltwunder wären.
Folgende Rangliste kam zustande:
Pyramiden von Gizeh
Taj Mahal
Grand Canyon
Panamakanal
Empire State Building
St. Peters Dom im Vatikan
Grosse Mauer China
Die Lehrerin merkte beim Einsammeln der Resultate, dass eine Schülerin noch am Arbeiten war.
Deshalb fragte sie die junge Frau, ob sie Probleme mit ihrer Liste hätte.
Sie antwortete: „Ja. Ich konnte meine Entscheidung nicht ganz treffen.
Es gibt so viele Wunder.“
Die Lehrerin sagte:
„Nun, teilen Sie uns das mit, was Sie bisher haben und vielleicht können wir ja helfen.“
Die junge Frau zögerte zuerst und las dann vor.
„Für mich sind das die Sieben Weltwunder:
Sehen
Hören
sich Berühren
Riechen
Fühlen
Lachen …
… und Lieben
Im Zimmer wurde es ganz still.
Diese alltäglichen Dinge, die wir als selbstverständlich betrachten und oft gar nicht realisieren, sind wirklich wunderbar. Die kostbarsten Sachen im Leben sind jene, die nicht gekauft und nicht hergestellt werden können.
Beachte es, genieße es, lebe es und gib es weiter.
Verfasser/in unbekannt
Gefunden unter: www.heikeholz.de/die-sieben-weltwunder-eine-geschichte-zum-nachdenken/
Ein altes Märchen erzählt von den Göttern, die zu entscheiden hatten, wo sie die größte Kraft des Universums verstecken sollten, damit sie der Mensch nicht finden könne, bevor er dazu reif sei, sie verantwortungsvoll zu gebrauchen.
Ein Gott schlug vor, sie auf die Spitze des höchsten Berges zu verstecken, aber sie erkannten, dass der Mensch den höchsten Berg ersteigen und die größte Kraft des Universums finden würde, bevor er dazu reif sei.
Ein anderer Gott sagte, lasst uns diese Kraft auf den Grund des Meeres verstecken.
Aber wieder erkannten sie, dass der Mensch auch diese Region erforschen und die größte Kraft des Universums finden würde, bevor er reif dazu sei.
Schließlich sagte der weiseste Gott: „Ich weiß, was zu tun ist. Lasst uns die größte Kraft des Universums im Menschen selbst verstecken. Er wird niemals dort danach suchen, bevor er reif ist, den Weg nach innen zu gehen.“
Und so versteckten die Götter die größte Kraft des Universums im Menschen selbst, und dort liegt sie noch immer und wartet darauf, dass wir sie in Besitz nehmen und weisen Gebrauch davon machen. „
Autor unbekannt
Es waren einmal fünf weise Gelehrte. Sie alle waren blind. Diese Gelehrten wurden von ihrem König auf eine Reise geschickt und sollten herausfinden, was ein Elefant ist. Und so machten sich die Blinden auf die Reise nach Indien. Dort wurden sie von Helfern zu einem Elefanten geführt. Die fünf Gelehrten standen nun um das Tier herum und versuchten, sich durch Ertasten ein Bild von dem Elefanten zu machen.
Als sie zurück zu ihrem König kamen, sollten sie ihm nun über den Elefanten berichten. Der erste Weise hatte am Kopf des Tieres gestanden und den Rüssel des Elefanten betastet. Er sprach: „Ein Elefant ist wie ein langer Arm.“
Der zweite Gelehrte hatte das Ohr des Elefanten ertastet und sprach: „Nein, ein Elefant ist vielmehr wie ein großer Fächer.“ Der dritte Gelehrte sprach: „Aber nein, ein Elefant ist wie eine dicke Säule.“ Er hatte ein Bein des Elefanten berührt. Der vierte Weise sagte: „Also ich finde, ein Elefant ist wie eine kleine Strippe mit ein paar Haaren am Ende“, denn er hatte nur den Schwanz des Elefanten ertastet. Und der fünfte Weise berichtete seinem König: “ Also ich sage, ein Elefant ist wie eine riesige Masse, mit Rundungen und ein paar Borsten darauf.“ Dieser Gelehrte hatte den Rumpf des Tieres berührt.
Nach diesen widersprüchlichen Äußerungen fürchteten die Gelehrten den Zorn des Königs, konnten sie sich doch nicht darauf einigen, was ein Elefant wirklich ist. Doch der König lächelte weise: „Ich danke Euch, denn ich weiß nun, was ein Elefant ist: Ein Elefant ist ein Tier mit einem Rüssel, der wie ein langer Arm ist, mit Ohren, die wie Fächer sind, mit Beinen, die wie starke Säulen sind, mit einem Schwanz, der einer kleinen Strippe mit ein paar Haaren daran gleicht und mit einem Rumpf, der wie eine große Masse mit Rundungen und ein paar Borsten ist.“
Die Gelehrten senkten beschämt ihren Kopf, nachdem sie erkannten, dass jeder von ihnen nur einen Teil des Elefanten ertastet hatte und sie sich zu schnell damit zufriedengegeben hatten.
Verfasser unbekannt
Gefunden unter: www.thur.de/philo/hegel/elefant.htm
Es gab in Indien den Tempel der tausend Spiegel. Er lag hoch oben auf einem Berg und sein Anblick war gewaltig. Eines Tages kam ein Hund und erklomm den Berg. Er stieg die Stufen des Tempels hinauf und betrat den Tempel der tausend Spiegel.
Als er in den Saal der tausend Spiegel kam, sah er tausend Hunde. Er bekam Angst, sträubte das Nackenfell, klemmte den Schwanz zwischen die Beine, knurrte furchtbar und fletschte die Zähne. Und tausend Hunde sträubten das Nackenfell, klemmten die Schwänze zwischen die Beine, knurrten furchtbar und fletschten die Zähne.
Voller Panik rannte der Hund aus dem Tempel und glaubte von nun an, dass die ganze Welt aus knurrenden, gefährlichen und bedrohlichen Hunden bestehe.
Einige Zeit später kam ein anderer Hund, der den Berg erklomm. Auch er stieg die Stufen hinauf und betrat den Tempel der tausend Spiegel. Als er in den Saal mit den tausend Spiegeln kam, sah auch er tausend andere Hunde. Er aber freute sich. Er wedelte mit dem Schwanz, sprang fröhlich hin und her und forderte die Hunde zum Spielen auf.
Dieser Hund verließ den Tempel mit der Überzeugung, dass die ganze Welt aus netten, freundlichen Hunden bestehe, die ihm wohlgesonnen sind.
Gefunden unter www.zeitzuleben.de/der-tempel-der-tausend-spiegel/
Ein Zeitmanagementexperte hält einen erlebnisorientierten Vortrag vor einer Gruppe Studenten, die Wirtschaft studieren. Er möchte den Studenten einen wichtigen Punkt im Karrierebewusstsein unvergesslich vermitteln.
Als er vor der Gruppe dieser angehenden Führungskräfte steht, sagt er:
„Okay, Zeit für ein Rätsel.“
Als er den Wasserkrug mit den Steinen bis oben gefüllt hat und kein Platz mehr für einen weiteren Stein ist, fragt er, ob der Krug jetzt voll ist. Alle sagen: „Ja!“ Er fragt: „Wirklich?“ Er greift unter den Tisch und holt einen Eimer mit Kieselsteinen hervor.
Einige hiervon kippt er in den Wasserkrug und schüttelt diesen so, dass sich die Kieselsteine in die Lücken zwischen die großen Steine setzen. Er fragt die Gruppe erneut: „Ist der Krug nun voll?“ Die Antwort: „Wahrscheinlich nicht!“ „Gut“, antwortet er.
Er schüttet Sand in den Krug und wiederum sucht sich der Sand den Weg in die Lücken zwischen den großen Steinen und den Kieselsteinen.
Anschließend fragt er: „Ist der Krug jetzt voll?“
„Nein!“ rufen alle Studenten.
Noch einmal sagt er: „Gut!“
Dann nimmt er einen mit Wasser gefüllten Krug und gießt das Wasser in den anderen Krug bis zum Rand.
„Was ist der Sinn meiner Vorstellung?“
Einer hebt seine Hand und sagt: „Es bedeutet, dass egal wie voll auch dein Terminkalender ist, wenn du wirklich versuchst, kannst du noch einen Termin dazwischenschieben.“
„Nein!“ antwortet der Dozent, „das ist nicht der Punkt.
Die Moral dieser Vorstellung ist:
Wenn du nicht zuerst mit deinen großen Steinen den Krug füllst, kannst du sie später nicht mehr hineinsetzen.
Was sind die großen Steine in eurem Leben?
Eure Kinder, Menschen die ihr liebt, euer Job, eure Träume, unvergessliche Anlässe, Dinge zu tun, die ihr liebt, Zeit für euch selbst, eure Gesundheit, eure Lebenspartner?
Denkt immer daran, die großen Steine zuerst in euer Leben zu bringen, sonst bekommt ihr sie nicht mehr alle unter.
Wenn du zuerst mit den unwichtigen Dingen beginnst, den Kieselsteinen oder dem Sand, dann füllst du dein Leben mit kleinen Dingen und beschäftigst dich mit Sachen, die keinen Wert haben und du wirst nie die wertvolle Zeit haben, für große und wichtige Dinge, die großen Steine
Gefunden unter http://robert-betz.com/mediathek/inspirationen/der-krug-und-die-steine/
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Eines Tages steht ein Geschäftsmann am Pier in einem kleinen Dorf und beobachtet einen Fischer in einem kleinen Kahn, wie er einen riesigen Thunfisch gefangen hat.
Der Geschäftsmann fragt den Fischer, wie viel Zeit er braucht, um so einen großen Fisch zu fangen.
Nur ein paar Stunden, nicht mehr, – antwortet der Fischer.
Warum bleibst du nicht länger und fängst mehrere Fische? – wundert sich der Geschäftsmann.
Ein Fisch reicht mir, um meine Familie für morgen zu versorgen. – sagt der Fischer.
Was machst du sonst den ganzen Tag? – lässt der Geschäftsmann nicht nach.
Ich schlafe bis zum Mittag, dann gehe ich paar Stunden fischen, dann spiele ich mit meinen Kindern, danach gehe ich im Dorf spazieren. Abends trinke ich Wein mit meinen Freunden und spiele Gitarre. Sehen Sie – ich genieße mein Leben. – erklärt der Fischer.
Ich habe in Harward studiert, – sagt der Geschäftsmann, – und ich helfe dir. Du machst alles falsch. Du musst den ganzen Tag fischen und dir ein großes Boot kaufen! Und dann? – fragt der Fischer.
Du wirst noch mehr Fische fangen und kaufst dir mehrere Boote. Eines Tages hast du deine eigene Flotte. Und dann?
Dann wirst du den Fisch nicht an den Großhändler verkaufen, sondern direkt an die Fabrik. Du erhöhst deinen Gewinn, ziehst in eine Großstadt und eröffnest deine eigene Fabrik.
Und wieviel Zeit brauche ich dafür?
15 bis 20 Jahre. – Und was dann?
Und dann, – lächelt der Geschäftsmann, – dann kommt das Angenehmste. Du verkaufst deine Fabrik und wirst sehr reich.
Und dann?
– Dann hörst du auf zu arbeiten, ziehst in ein kleines Dorf am Meer, wirst bis zum Mittag schlafen, ein bisschen fischen, mit deinen Enkelkindern spielen, im Dorf spazieren gehen, abends mit deinen Freunden Wein trinken und Gitarre spielen.
Gefunden unter: www.wie-reich-werden.de/der-geschaftsmann-und-der-fischer/
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Ein armer Bauer hatte auf dem Markt im Nachbardorf für viel Geld einen kräftigen Hengst gekauft.
Eines Abends, nach getaner Arbeit brachte er das prachtvolle Tier – wie gewohnt – auf die kleine Koppel hinter seiner bescheidenen Hütte. Als er am nächsten Morgen nach dem Tier schauen wollte, musste er jedoch feststellen, dass es über Nacht ausgebrochen und davongelaufen war.
Als die Bauern aus der Nachbarschaft davon hörten, eilten sie herbei und sprachen zu dem armen Bauern, wie sie ihn bedauerten und was für ein Unglück ihm doch geschehen sei. Doch der Bauer entgegnete nur „mag sein“.
Nach zwei Tagen, als der arme Bauer vom Feld heimkehrte und die Sonne schon halb vom hügeligen Horizont verdeckt war, stand plötzlich der Hengst wieder grasend vor der Hütte. Und an seiner Seite stand eine prächtige Wildpferdstute im gleißenden Lichte der letzten Sonnenstrahlen.
Am nächsten Tag kamen wieder die Nachbarn des Bauern, um ihn zu seinem großen Glück zu gratulieren. Der Bauer reichte ihnen Tee und sagte nur, „mag sein, Nachbarn“.
Gleich machte sich der Sohn des Bauern daran, die wilde Stute einzureiten, damit sie gut verkauft werden konnte.
Doch das Tier gebärdete sich äußerst furios und unnachgiebig und warf den jungen Mann zu Boden, wobei er sich ein Bein brach. Wieder eilten die Nachbarn herbei, die schnell davon erfuhren und klagten zum Bauern, was das doch für ein Unglück für ihn sei, da sein Sohn jetzt für eine Zeit nicht auf dem Acker arbeiten könne.
Bald machte sich die Kunde breit, dass der König dem Nachbarn ganz oben im Norden den Krieg erklärt hat und die Häscher des Königs unterwegs sind, um alle jungen Männer zum Kriegsdienst zu zwingen. So kamen sie auch in dieses Dorf und nahmen die jungen Männer mit, in den mörderischen Krieg. Doch des Bauern Sohn wollten sie nicht haben.
Wieder kamen des Bauern Nachbarn herbeigeeilt, um ihm zu sagen, was er doch für ein großes Glück habe, dass sein Sohn nicht mit in dem mörderischen Krieg müsse, da sein Bein gebrochen ist … doch der Bauer sagte nur …
Glück oder Unglück – wer weiß … ?
Verfasser: Unbekannt
Gefunden unter: www.neue-wege-4you.de/startseite/geschichten-weisheiten/1-der-bauer-und-sein-pferd/
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Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge versammelte sich und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie alle gaben ihm Recht, es war wirklich das schönste Herz, das sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter über sein schönes Herz.
Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte: „Nun, dein Herz ist nicht annähernd so schön, wie meines.“ Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an.
Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten nicht richtig und es gab einige ausgefranste Ecken…Genau gesagt, waren an einigen Stellen tiefe Furchen, in denen ganze Teile fehlten. Die Leute starrten ihn an und dachten: Wie kann er behaupten, sein Herz sei schöner?
Der junge Mann schaute auf das Herz des alten Mannes, sah dessen Zustand und lachte: „Du musst scherzen“, sagte er, „dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen.“
„Ja“, sagte der alte Mann, „deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit dir tauschen. Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und reiche es ihnen und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau passen, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten. Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal auch ein Risiko einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diese Menschen empfinde. Ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?“
Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen.
Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an. Der alte Mann nahm das Angebot an, setzte es in sein Herz. Er nahm dann ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit die Wunde in das Herz des jungen Mannes. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte.
Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz fließen. Sie umarmten sich und gingen fort, Seite an Seite.
Gefunden unter www.lichtkreis.at/gedankenwelten/weise-geschichten/das-perfekte-herz/
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Wir haben hohe Gebäude, aber eine niedrige Toleranz, breite Autobahnen, aber enge Ansichten. Wir verbrauchen mehr, aber haben weniger, machen mehr Einkäufe, aber haben weniger Freude.
Wir haben größere Häuser, aber kleinere Familien, mehr Bequemlichkeit, aber weniger Zeit, mehr Ausbildung, aber weniger Vernunft, mehr Kenntnisse, aber weniger Hausverstand, mehr Experten, aber auch mehr Probleme, mehr Medizin, aber weniger Gesundheit.
Wir rauchen zu stark, wir trinken zu viel, wir geben verantwortungslos viel aus; wir lachen zu wenig, fahren zu schnell, regen uns zu schnell auf, gehen zu spät schlafen, stehen zu müde auf; wir lesen zu wenig, sehen zu viel fern, beten zu selten.
Wir haben unseren Besitz vervielfacht, aber unsere Werte reduziert. Wir sprechen zu viel, wir lieben zu selten und wir hassen zu oft.
Wir wissen, wie man seinen Lebensunterhalt verdient, aber nicht mehr, wie man lebt.
Wir haben dem Leben Jahre hinzugefügt, aber nicht den Jahren Leben. Wir kommen zum Mond, aber nicht mehr an die Tür des Nachbarn. Wir haben den Weltraum erobert, aber nicht den Raum in uns. Wir machen größere Dinge, aber keine Besseren.
Wir haben die Luft gereinigt, aber die Seelen verschmutzt. Wir können Atome spalten, aber nicht unsere Vorurteile.
Wir schreiben mehr, aber wissen weniger, wir planen mehr, aber erreichen weniger. Wir haben gelernt schnell zu sein, aber wir können nicht warten. Wir machen neue Computer, die mehr Informationen speichern und eine Unmenge Kopien produzieren, aber wir verkehren weniger miteinander.
Es ist die Zeit des schnellen Essens und der schlechten Verdauung, der großen Männer und der kleinkarierten Seelen, der leichten Profite und der schwierigen Beziehungen.
Es ist die Zeit des größeren Familieneinkommens und der Scheidungen, der schöneren Häuser und des zerstörten Zuhauses.
Es ist die Zeit der schnellen Reisen, der Wegwerfwindeln und der Wegwerfmoral, der Beziehungen für eine Nacht und des Übergewichts.
Es ist die Zeit der Pillen, die alles können: sie erregen uns, sie beruhigen uns, sie töten uns.
Es ist die Zeit, in der es wichtiger ist, etwas im Schaufenster zu haben, statt im Laden, wo moderne Technik einen Text wie diesen in Windeseile in die ganze Welt tragen kann, und wo sie die Wahl haben: das Leben ändern – oder diesen Text und seine Botschaft wieder zu vergessen.
Denkt daran, mehr Zeit denen zu schenken, die Ihr liebt, weil sie nicht immer mit Euch sein werden. Sagt ein gutes Wort denen, die Euch jetzt voll Begeisterung von unten her anschauen, weil diese kleinen Geschöpfe bald erwachsen werden und nicht mehr bei Euch sein werden. Schenkt dem Menschen neben Euch eine innige Umarmung, denn sie ist der einzige Schatz, der von Eurem Herzen kommt und Euch nichts kostet. Sagt dem geliebten Menschen: „Ich liebe Dich“ und meint es auch so. Ein Kuss und eine Umarmung, die von Herzen kommen, können alles Böse wiedergutmachen. Geht Hand in Hand und schätzt die Augenblicke, wo Ihr zusammen seid, denn eines Tages wird dieser Mensch nicht mehr neben Euch sein.
Findet Zeit Euch zu lieben, findet Zeit miteinander zu sprechen. Findet Zeit, alles was Ihr zu sagen habt miteinander zu teilen, denn das Leben wird nicht gemessen an der Anzahl der Atemzüge, sondern an der Anzahl der Augenblicke, die uns des Atems berauben.
Verfasser: Dr. Bob Moorehead
Gefunden unter: https://menschenfreund-blog.de/das-paradox-unserer-zeit/
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Es war eine kleine alte Frau, die bei der zusammengekauerten Gestalt am Straßenrand stehen blieb. Das heißt, die Gestalt war eher körperlos, erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen.
„Wer bist du?“ fragte die kleine Frau neugierig und bückte sich ein wenig hinunter. Zwei lichtlose Augen blickten müde auf. „Ich … ich bin die Traurigkeit“, flüsterte eine Stimme so leise, dass die kleine Frau Mühe hatte, sie zu verstehen.
„Ach, die Traurigkeit“, rief sie erfreut aus, fast als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
„Kennst du mich denn“, fragte die Traurigkeit misstrauisch.
„Natürlich kenne ich dich“, antwortete die alte Frau, „immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet.“
„Ja, aber …“ argwöhnte die Traurigkeit, „warum flüchtest du nicht vor mir, hast du denn keine Angst?“
„Oh, warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selber nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst und dich so nicht vertreiben lässt. Aber, was ich dich fragen will, du siehst – verzeih diese absurde Feststellung – du siehst so traurig aus?“
„Ich … ich bin traurig“, antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine alte Frau setzte sich jetzt auch an den Straßenrand. „So, traurig bist du“, wiederholte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. „Magst du mir erzählen, warum du so bekümmert bist?“
Die Traurigkeit seufzte tief auf. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie vergebens versucht und …
„Ach, weißt du“, begann sie zögernd und tief verwundert, „es ist so, dass mich offensichtlich niemand mag. Es ist meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und eine Zeitlang bei ihnen zu verweilen. Bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Aber fast alle reagieren so, als wäre ich die Pest. Sie haben so viele Mechanismen für sich entwickelt, meine Anwesenheit zu leugnen.“
„Da hast du sicher Recht“, warf die alte Frau ein. „Aber erzähle mir ein wenig davon.“
Die Traurigkeit fuhr fort: „Sie haben Sätze erfunden, an deren Schutzschild ich abprallen soll.
Sie sagen „Papperlapapp – das Leben ist heiter“, und ihr falsches Lachen macht ihnen Magengeschwüre und Atemnot.
Sie sagen „Gelobt sei, was hart macht“, und dann haben sie Herzschmerzen.
Sie sagen „Man muss sich nur zusammenreißen“ und spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken.
Sie sagen „Weinen ist nur für Schwächlinge“, und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe.
Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht spüren müssen.“
„Oh ja“, bestätigte die alte Frau, „solche Menschen sind mir oft in meinem Leben begegnet. Aber eigentlich willst du ihnen ja mit deiner Anwesenheit helfen, nicht wahr?“
Die Traurigkeit kroch noch ein wenig mehr in sich zusammen. „Ja, das will ich“, sagte sie schlicht, „aber helfen kann ich nur, wenn die Menschen mich zulassen. Weißt du, indem ich versuche, ihnen ein Stück Raum zu schaffen zwischen sich und der Welt, eine Spanne Zeit, um sich selbst zu begegnen, will ich ihnen ein Nest bauen, in das sie sich fallen lassen können, um ihre Wunden zu pflegen.
Wer traurig ist, ist ganz dünnhäutig und damit nahe bei sich.
Diese Begegnung kann sehr schmerzvoll sein, weil manches Leid durch die Erinnerung wieder aufbricht wie eine schlecht verheilte Wunde. Aber nur, wer den Schmerz zulässt, wer erlebtes Leid betrauern kann, wer das Kind in sich aufspürt und all die verschluckten Tränen leerweinen lässt, wer sich Mitleid für die inneren Verletzungen zugesteht, der, verstehst du, nur der hat die Chance, dass seine Wunden wirklich heilen.
Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über die groben Narben. Oder verhärten sich mit einem Panzer aus Bitterkeit.“
Jetzt schwieg die Traurigkeit, und ihr Weinen war tief und verzweifelt.
Die kleine alte Frau nahm die zusammengekauerte Gestalt tröstend in den Arm. „Wie weich und sanft sie sich anfühlt“, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. „Weine nur, Traurigkeit“, flüsterte sie liebevoll, „ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Ich weiß, dass dich viele Menschen ablehnen und verleugnen. Aber ich weiß auch, dass schon einige bereit sind für dich. Und glaube mir, es werden immer mehr, die begreifen, dass du ihnen Befreiung ermöglichst aus ihren inneren Gefängnissen. Von nun an werde ich dich begleiten, damit die Mutlosigkeit keine Macht gewinnt.“
Die Traurigkeit hatte aufgehört zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete verwundert ihre Gefährtin.
„Aber jetzt sage mir, wer bist du eigentlich?“
„Ich“, antwortete die kleine alte Frau und lächelte still. „Ich bin die Hoffnung!“
© Inge Wuthe
Gefunden unter: http://www.inge-wuthe.de/traurigetraurigkeit.htm
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Ein Gelehrter, ein Kaufmann und ein Bettler gingen gleichzeitig zum selben Lehrer und wollten, dass er ihnen etwas Wunderbares zeigte. Der Lehrer trug ihnen auf, einen ganzen Tag lang von der Stadt aus nach Osten zu ziehen, dort würden sie wahrscheinlich etwas Wunderbares entdecken. Also wanderten die drei Männer den ganzen folgenden Tag gemeinsam auf der Straße, die von der Stadt nach Osten führte. Am Abend gelangten sie an eine kleine schattige Quelle.
Der Hüter der Quelle reichte jedem von ihnen einen Becher voll Wasser: Der Gelehrte, der gehofft hatte, zu einer Schule von großer Gelehrsamkeit zu gelangen, stürzte das Wasser hinunter und schaute sich um. „Ich sehe hier nichts Besonderes“, beschwerte er sich, „oder du, mein Freund?“
Der Kaufmann, der gehofft hatte, zu einem Schatz von größtem Wert zu gelangen, sagte: „Nein, nichts.“ Nachdem er seinen Becher Wasser auf einen Zug geleert hatte, fügte er hinzu: „Ich glaube, man hat uns hereingelegt.“
Doch der Bettler, der lediglich wusste, dass ihm heiß war und die lange Reise ihn sehr erschöpft hatte, setzte sich in den Schatten, schlürfte in Ruhe das kühle, reine Wasser der Quelle und seufzte: „Ah, das ist wunderbar.“
Gefunden unter: www.yogakinder.de
Ein indischer Wasserträger trug an einer langen Stange, die quer über seinen Nacken hing, zwei große Wasserkrüge. Einer der Krüge war perfekt und verlor nicht einen einzigen Tropfen Wasser. Der andere Krug hatte einen Sprung, und jedes Mal, wenn der Wasserträger das Haus seines Herrn erreichte, hatte er die Hälfte seines Inhalts verloren. Zwei ganze Jahre lang, Tag für Tag, lieferte der Wasserträger immer nur eineinhalb Krüge voll Wasser bei seinem Herrn ab.
Natürlich war der perfekte Krug stolz auf seine Leistung. Der gesprungene Krug aber schämte sich seiner Unzulänglichkeit und sprach eines Tages den Wasserträger an, als sie gerade am Fluss Wasser holen wollten: „Ich schäme mich meiner selbst und möchte mich bei dir entschuldigen.“
Der aber sagte: „Wenn wir zum Haus meines Herrn zurückgehen, möchte ich, dass du auf die wundervollen Blumen achtest, die am Weg wachsen.“
Und tatsächlich, als sie den Hügel hinaufstiegen, sah der alte gesprungene Krug, wie die Sonne die wunderschönen wilden Blumen am Wegesrand wärmte, und er fühlte ein wenig Freude in sich.
„Siehst du“, sagte der Wasserträger, „dass nur auf deiner Seite des Weges Blumen blühen? Ich habe Blumensamen nur dort gesät, und jeden Tag, den wir hier entlang gegangen sin, hast du sie bewässert. Zwei Jahre lang konnte ich so das Haus meines Herrn mit wunderschönen Blumen schmücken. Wärest du nicht gewesen, dann wäre meinem Herrn all diese Schönheit verborgen geblieben.“
So liegt in jeder Schwäche auch eine Stärke. Seine eigenen Schwächen zu sehen und anzuerkennen, kann die Quelle für wunderbares und Schönes sein.
Autor unbekannt, aus dem Englischen übersetzt
Bild von Capri23auto auf Pixabay
So wie es in Europa Tausende von Partnerschaftsratgebern und Paartherapeuten gibt, so gab es im alten Indien die Weisen, die man auch in ehelichen Angelegenheiten um Rat fragen konnte. Einmal geschah es, dass in einem Dorf zwei sehr unterschiedliche, ältere Ehepaare lebten:
Die einen waren unglücklich und stritten sich ständig, die beiden anderen aber lebten glücklich und harmonisch zusammen. Sie galten als weise. Eines Tages, als sich die streitsüchtige Frau und der streitsüchtige Mann einmal wieder furchtbar verzankt hatten und es beinahe zu Tätlichkeiten zwischen ihnen gekommen war, ging die Frau weinend zu der glücklichen. „Schwester“, sagte sie, „hilf mir, ich kann so nicht weiterleben. Warum ist mein Mann immer so feindselig, so dass wir ständig aneinandergeraten? Du lebst mit deinem Mann so glücklich und friedvoll zusammen. Wie machst Du das?“
Die glückliche Frau überlegte einen Augenblick. Dann sagte sie: „Nun gut. Schau mir zu. Ich werde dir etwas vorführen.“
Sie rief ihren Mann, der auf dem Terrassenfeld neben dem Haus gerade die Kartoffelstauden anhäufte. Er kam, wechselte an der Tür die Schuhe und betrat die Hütte. Sie sagte zu ihm: „Lieber, bitte, sei so gut und zünde ein Feuer an!“
Der Mann sah seine Frau kurz an, runzelte die Stirn und zündete das Feuer an.
„Und jetzt“, sagte die Frau, „setze bitte einen Topf auf das Feuer.“
Der Mann setzte einen Topf auf das Feuer.
„Nun gib etwas Ghee (geklärte Butter) in den Topf.“ Auch das tat er.
„Gieß Honig hinzu.“ Er träufelte Honig hinzu.
„Und nun schütte das Ganze ins Feuer!“ Ohne ein Wort zu verlieren, nahm der Mann den Topf und schüttete den ganzen Inhalt ins Feuer, so dass es hoch aufloderte.
„Danke, mein Lieber“, sagte die Frau, „das war alles, nun brauche ich dich nicht mehr.“ Und der Mann ging wieder hinaus auf sein kleines Feld, um die Kartoffeln weiter anzuhäufen.
Die Hausherrin wandte sich an die unglückliche Besucherin und fragte: „Hast du verstanden?“
„Ja“, antwortete sie, „ja, ich habe verstanden.“
Und sie eilte nach Haus. Im Garten vor der Hütte jätete ihr Mann gerade das Unkraut zwischen den Okrapflanzen. Sie huschte in die Hütte. Nach einer Weile trat sie in die Tür und rief: „Du, Lieber, komm doch bitte mal zu mir ins Haus!“
„Siehst du nicht, dass ich arbeite?“, brummte der Mann.
„Das sehe ich, aber ich war gerade bei dem weisen Ehepaar, das so glücklich zusammenlebt. Die Frau hat mir eine magische Handlung gezeigt. Komm, auch wir werden bald glücklich zusammenleben!“
„Quatsch“, grummelte der Mann, „du mit deinem Blödsinn immer!“
„Ich werde nachher auch Milchreis für dich zubereiten, den du so gern isst.“ Immer noch grummelnd schlurfte der Mann zur Hütte. Sie gingen hinein.
„Zuerst musst du bitte ein Feuer anzünden“, sagte die Frau.
„Ein Feuer, jetzt am Nachmittag, bei der Hitze?“
„Bitte, bitte!“
Widerwillig zündete der Mann in der Kochstelle ein Feuer an.
„Jetzt setze bitte einen Topf aufs Feuer.“
„Was, einen Topf? Das Kochen ist doch deine Arbeit!“
„Bitte, bitte. Ich bitte dich sehr, tue es.“
Unmutig nahm er einen Topf und setzte ihn aufs Feuer. „Du bist verrückt geworden“, sagte er.
Und nun gib Butter hinein.“
„Butter? Die teure Butter einfach so hineintun? Ich weiß ja gar nicht, was das werden soll!“
„Nun gieße Honig hinzu!“
„Honig? Du bist total verrückt! Du spinnst!“
„Und jetzt gieße das ganze ins Feuer!“
Der Mann fuhr auf. Er sah sie an, als hätte sie ernsthaft von ihm verlangt, er solle fliegen. Er zeigte ihr einen Vogel und ging schimpfend aus der Hütte an seine Arbeit. Die Frau schlug die Hände vor das Gesicht und weinte. Etwas später ging sie niedergeschlagen zu ihrer Ratgeberin.
„Dein magisches Ritual“, jammerte sie, „hat bei uns nicht geklappt. Obwohl ich es, das schwöre ich, genauso wiederholt habe, wie du es mir vorgeführt hast. Wir haben uns sofort wieder gestritten.“
„Ein Ritual?“ Die weise Frau lächelte: „Was für ein Ritual? Ich habe dir kein Ritual vorgeführt. Ich habe dir doch nur gezeigt, dass die Grundlage einer jeden guten Partnerschaft Vertrauen ist. Sieh mal, mein Mann wusste nicht, was ich mit meinen eigenartigen Wünschen bezweckte, aber er hatte dich kommen sehen und konnte sich denken, dass wir miteinander gesprochen hatten. Er wusste, wenn ich ihn nachmittags in der Gluthitze bitte, ein Feuer anzuzünden, einen Topf darauf zu stellen, Butter und Honig hineinzutun, beides zu erhitzen und es schließlich wegzuschütten, dann hat das seinen Grund. Er vertraut mir“, erklärte sie. „Und schau“, fügte sie hinzu, „hätte mein Mann mich gebeten, das Gleiche für ihn zu tun, dann hätte auch ich seinen Wünschen entsprochen. Das ist alles.“
Gefunden unter: https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sukadev/yoga-geschichten/das-glueckliche-und-das-unglueckliche-ehepaar/
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In einer Vorlesung hält ein Professor einen nagelneuen 50 Euro Geldschein hoch und fragt seine Studenten, wer den Schein haben möchte. Geschlossen heben alle den Arm.
Der Professor zerknüllt daraufhin den Geldschein und stellt erneut die gleiche Frage. Wieder melden sich alle Studenten im Saal. Daraufhin nimmt der Professor den Schein, wirft ihn auf den Boden und stampft mit seinen Schuhen darauf. Er hebt den nunmehr schmutzigen und zerknüllten Geldschein auf, hält ihn in die Luft und fragt wieder seine Studenten, wer denn nun das Geld noch haben möchte. Wieder gehen alle Hände in die Höhe. Der Professor erklärt danach seinen Studenten: „Obwohl der Geldschein jetzt nicht mehr neu, sondern sogar schmutzig und zerknüllt ist, hat er noch immer seinen Wert und Sie haben das alle erkannt. Genauso wie mit dem 50 Euro Schein ist es mit dem Selbstwert. Egal, was uns im Leben widerfährt, egal ob andere auf uns herumtrampeln oder uns durch den Dreck ziehen, wir haben immer den gleichen Wert. Wir sind immer gleich wertvoll, unabhängig davon, was andere mit uns machen!“
gefunden in https://www.burnoutvermeiden.at/wp-content/uploads/2016/12/50Euro.pdf
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