Das provozierte Fingerknacken finde ich persönlich ja sehr unangenehm und frage mich immer: Ist das Knacken eigentlich ungesund? Aber auch bei allen anderen knackenden und knirschenden Geräuschen in den Gelenken stelle ich mir diese Frage immer wieder und bin ihr aber noch nicht nachgegangen. Hier die Erklärungen, warum Gelenke überhaupt knacken und was es zu beachten gibt.

Wie entsteht das Knacken überhaupt?

Es gibt kaum Gelenke, die nicht knacken. Normalerweise werden die Knochenenden durch Knorpelschichten voneinander getrennt. Diese produzieren eine Gelenkschmiere. Dadurch entsteht so eine Art Stoßdämpfer zwischen den Knochen. Früher sind ForscherInnen davon ausgegangen, dass das Geräusch entsteht, wenn Gasbläschen in dieser Flüssigkeit platzen. ProbandInnen, die in einem Experiment an ihren Fingern zogen und dabei in einem MRT beobachtet wurden, zeigten nun aber deutlich auf, dass das Geräusch entsteht, wenn sich ein Hohlraum in der Gelenkflüssigkeit bildet.

Ist das nun gefährlich?

Zunächst erst einmal nicht. Sehr viele, auch junge Menschen haben knackende Gelenke ohne problematische Veränderungen im Gelenk. Frauen sind häufiger davon betroffen. Das liegt an ihrem i.d.R. schwächeren Bindegewebe, weshalb ihre Gelenke flexibler sind.

Gelenkgeräusche können aber auch degenerative Ursachen haben. Das Problem ist, dass sich die oben beschriebenen Stoßdämpfer mit der Zeit abnutzen. Arthrose verursacht sehr häufig auch ein Knacken. Auch bei falscher Belastung, wenn die Gelenke nicht perfekt übereinanderstehen oder durch Übergewicht kann sich der Knorpel abreiben und Geräusche verursachen.

Vor allem, wenn diese Geräusche mit Schmerzen einher gehen, sollte man doch einmal ärztlichen Rat aufsuchen. Studien zeigen, dass besonders das Knirschen Vorbote eines Knorpelverschleißes sein kann.

Absichtliches Knacken lieber lassen

Auch wenn es vermeintlich guttut, sollte man das Fingerziehen lieber lassen. Damit überdehnt und schädigt man langfristig die Gelenke, meinen MedizinerInnen. Und ein Spannungsgefühl, wie oft beschrieben, gibt es eigentlich nicht, dass gelöst werden muss.

Was kann ich selbst gegen das Gelenkknacken tun?

Moderater Ausdauersport: Schwimmen und Radfahren schmiert die Gelenke. Auch Massagen sind hilfreich genau wie Faszientraining. Eigentlich das volle Programm, das man schon zu den Muskeln kennt. Ernährungstechnisch sind vor allem Glucosamine wichtig. Diese findet man in Meeresfrüchten.

Dehnung: Für das Knie ist es die Oberschenkel- und Wadenmuskulatur. Dazu stellst du dich z.B. an eine Wand und machst einen großen, aber geraden (!) Ausfallschritt und beuge das vordere Knie. Dann spürst du die Wadendehnung. Für die Oberschenkel greife einen Fuß von hinten und versuche damit deinen Po zu berühren. Für den Nacken sind es zarte Dehnbewegungen zur Seite und nach oben und unten. Dazu habe ich hier schon mal einen Beitrag gemacht.

Titelbild: AndreyPopov von Getty Images für Canva;

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